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Siemens Hauptversammlung

16.1.2023

16.01.2023

In diesen Tagen verschickt die Siemens AG die Einladungen zur Hauptversammlung 2023, die am 9.2.2023 auch diesmal wieder ohne physische Präsenz der Aktionäre in Form einer Internetveranstaltung stattfindet.

Im vorigen Jahr hatten viele Siemensaktienbesitzer den Verein von Belegschaftsaktionären in der Siemens AG, e.V. mit der Vertretung der Stimmrechte dieser Aktien beauftragt. Dafür bedanken wir uns herzlich.

Auch für die Hauptversammlung 2023 bitten wir um die Übertragung Ihrer Stimmrechte.

Unsere Erfahrung hat gezeigt, dass nur eine starke Vertretung von Vorstand, Aufsichtsrat und einer breiten Öffentlichkeit beachtet wird.

Die Art der Durchführung der Hauptversammlung ist Gegenstand des TOP 8, hier soll durch eine Satzungsänderung zunächst für 2 Jahre das Format der virtuellen Hauptversammlung ermöglicht werden. Da diese Entwicklung absehbar war, haben wir bereits 2021 einen Antrag zur Satzungsänderung gestellt, der zwar eine Mehrheit fand, aber nicht die angeblich erforderlichen 75% der Stimmen. Ziel war, sicherzustellen, dass Aktionäre bei virtuellen Hauptversammlungen ein Fragerecht bekommen. Dies ist inzwischen gesetzlich geregelt. Wir werden daher der Möglichkeit von virtuellen Hauptversammlungen zustimmen, obwohl uns eine HV in der Olympiahalle lieber wäre.

Seit 1994, der Gründung des Vereins von Belegschaftsaktionären in der Siemens AG, haben wir uns dafür eingesetzt, dass Mitarbeiter für die gewandelten Aufgaben qualifiziert und nicht einfach ausgetauscht werden. Unter dem derzeitigen CEO sehen wir diese Forderung im Wesentlichen erfüllt, was eine sehr wohltuende Verbesserung gegenüber seinem Vorgänger ist. Bedauerlich finden wir, dass die Mitarbeiter im Geschäftsbericht praktisch keine Erwähnung finden. Wir sind der Meinung, dass die Aktionäre gerade in Zeiten eines beklagten Fachkräftemangels mehr als nur eine Aussage zur Mitarbeiterzufriedenheit erwarten. Zu Themen wie Diversität und Employability der Belegschaft sollte auch im Geschäftsbericht informiert werden.

Die geplante Ausgliederung von LDA (Großmotorenbau) wurde verschoben und soll nun einen neuen Zuschnitt erhalten, indem Niederspannungsmotoren und die Spindeltechnik mit ausgegliedert werden sollen. Aus unserer Sicht wird das Vorhaben damit nicht besser, im Gegenteil, Umrichter und Motoren müssen zur Steigerung der Energieeffizienz und Dynamik zunehmend aufeinander abgestimmt sein. Wir halten die derzeit diskutierten Pläne für nicht tragfähig: sie sollten vollständig auf Eis gelegt werden.

Die Übertragung der Geschäftsverantwortung inklusive Entwicklung für bestimmte SINUMERIK-Systeme und Antriebseinheiten nach China hat durchaus Erfolge gezeigt. Die im „Marco-Polo-Projekt“ (siehe auch unsere Stellungnahme dazu) diskutierten Ausgliederungen schießen aus unserer Sicht jedoch über das Ziel hinaus, weil wir dadurch die entsprechende Technologie für alle anderen Systeme bis hin zu LDA-Umrichtern vollständig aus den Händen geben.

Beim Projekt Xcelerator handelt es sich grob gesprochen um eine allgemeine Plattform bzw. Schnittstelle für beliebige Anwendungen/Geräte, einschließlich externer Anwendungen, die eingebunden werden können. Das ist aus unserer Sicht ein erfolgversprechender Schritt in die richtige Richtung und hat unsere Zustimmung.

Wer die Marke Siemens benutzt, muss an eine eigene GmbH Lizenzgebühren zahlen. Das betrifft allerdings in erster Linie siemens-interne Stellen. Diese Vermarktung der Siemens-Namensrechte erzeugt lediglich Bilanzgewinne, aber keine echten Werte. Hier werden im Konzern hunderte Millionen Euro hin- und hergebucht und erheblicher unnötiger Verwaltungsaufwand geschaffen. Wir meinen, das Geld wäre besser in Forschung und Entwicklung angelegt.

Der Gewinn je Aktie beträgt nach Steuern für die fortgeführten Aktivitäten 4,65 €. Das ist gut, weil die Abschreibung wegen des weggeschmolzenen Wertes der Siemens-Energy-Anteile mit 3,37 € pro Aktie und der politisch gewollten Abschreibung wegen der Aufgabe des Russlandgeschäftes mit 1,60 € pro Aktie dabei bereits berücksichtigt sind. Da die Abschreibungen nicht auf den Cashflow wirken, reduziert die vorgeschlagene Dividende von 4,25 € nicht die Investitionen in die Zukunft des Unternehmens und wird daher von den Belegschaftsaktionären begrüßt.

Wir möchten mit Ihnen gerne über die Zukunft unseres Unternehmens diskutieren und Sie einladen, dies auf unserer Homepage zu tun!

Bitte unterstützen Sie uns auch dadurch, dass Sie Kolleginnen und Kollegen auf unseren Aktionärsverein hinweisen.

Sie unterstützen unsere Anliegen besonders effektiv, wenn Sie uns eine widerrufliche Dauervollmacht erteilen. Weitere Hinweise dazu finden Sie hier.  

Dadurch ergibt sich für Sie kein Nachteil: Sie erhalten weiterhin von der Siemens AG alle Unterlagen zur Hauptversammlung. Auch wenn Sie kurzfristig eine andere Vollmacht erteilen wollen, können Sie das wie bisher machen, vorzugsweise über diesen Link. Die Dauervollmacht an uns wird dann automatisch für diese Hauptversammlung ausgesetzt.

Für die Bevollmächtigung müssen Sie ihre Aktionärsnummer angeben.

Falls Sie die Hauptversammlung selbst über das Internet verfolgen wollen, ist das trotz einer Vollmacht möglich. Unter diesem Link finden Sie dazu weitere Informationen.

Jeder Verein lebt von seinen Mitgliedern, die alle Aktivitäten finanzieren und dadurch unsere Unabhängigkeit gewährleisten. Wir würden uns daher sehr freuen, wenn Sie uns zusätzlich in Form einer Vereinsmitgliedschaft unterstützen könnten.